Viele Hundehalter werden schon auf Bilder und Artikel über ein gelbes Band aufmerksam geworden sein, das man an das Halsband seines Hundes binden kann. In Foren und Gruppen für Tierfreunde wird oft gefragt, was diese gelbe Schleife zu bedeuten hat.
Vor ein paar Jahren wurde in England die Initiative „Gelber Hund“, auf Englisch „Yellow Dog Project“, ins Leben gerufen. Das Ziel dieser Initiative ist es, alle Hunde, die mehr Abstand zu anderen Hunden oder Menschen benötigen, deutlich und schon von weitem sichtbar, wie bei einer Ampel, zu kennzeichnen. Inzwischen wird das gelbe Band von vielen Tierhaltern verwendet.
Was bedeutet der gelber Bogen?
Die Bedeutung des gelben Bandes kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Das Band kann auf einen ängstlichen Hund hinweisen, der sich anderen Hunden nicht gerne nähert. Es kann auf eine läufige Hündin hinweisen, der man sich nicht nähern darf, um eine ungewollte Paarung zu vermeiden, oder die aufgrund der hormonellen Phase, in der sie sich befindet, aggressiv gegenüber sie bedrängenden Rüden ist, oder es kann ein Signal für andere Hundebesitzer sein, sich nicht in Gruppen zu nähern, um Kämpfe zwischen Rüden zu vermeiden.
Der Besitzer kann sich für den Einsatz der gelben Schleife entscheiden, wenn sein Hund kürzlich ein Trauma erlitten oder sich nach einer Operation in der Rekonvaleszenz befindet, um so unkontrollierte Interaktionen mit anderen Hunden und plötzliche Bewegungen zu vermeiden, oder er verwendet es weil das Tier unter Schmerzen leidet. In jedem Fall zeigt das gelbe Band aber anderen Besitzern an, dass man sich dem Hund nicht nähern sollte.
Die Initiative ist sicherlich lobenswert. Seien Sie jedoch vorsichtig, denn es ist der Verdacht aufgekommen, dass einige Krankenkassen das gelbe Band als Bestätigung für ein bereits bestehendes Problem ansehen. Es ist daher notwendig, sehr vorsichtig bei seiner Verwendung zu sein und das gelbe Band nicht als Mittel zur Bewältigung des auffälligen Verhaltens Ihres Hundes zu betrachten, da es dieses zwar für andere hervorhebt, aber das eigentliche Problem dahinter nicht löst.
Federica Pirrone, Mariangela Albertini, Patrizia Piotti-Forscher am UNIMI Tiergesundheit