Es heißt oft, dass man für die Haltung eines Hundes, vor allem eines großen Hundes, einen schönen, großen Garten haben muss, in dem er laufen und sich austoben kann, oder auch dass der Hund im Garten sein sollte, weil das sein Platz sei. In der Tat ist das Bild des Hundes im Garten, vielleicht mit einer Kette an seine hölzerne Hundehütte gebunden, ein Bild, das wohl jeder schon einmal im Kino oder in Zeichentrickfilmen gesehen hat. Aber ist das wirklich die beste Art, einen Hund zu halten? Nicht unbedingt, wir werden sehen, warum das so ist.
Betrachten wir zunächst einmal den rechtlichen Aspekt. In Deutschland ist seit Anfang 2021 eine neue Hundeverordnung in Kraft getreten, die unter anderem besagt das Hunden mindestens eine Stunde Auslauf außerhalb eines Zwingers zu gewähren ist und sie nicht an der Kette gehalten werden dürfen.
Muss der Hund alleine im Garten sein?
Lassen Sie uns nun über die typischen ethologischen Aspekte des Hundes nachdenken. Ist es wirklich notwendig, den Hund allein im Garten zu lassen, vielleicht für viele Stunden? Viele wissenschaftliche Untersuchungen über die Psyche des Hundes und seine Entwicklung helfen uns dabei, diese Frage zu beantworten. Der Hund war das erste Tier, das jemals domestiziert wurde, man nimmt an, dass dies vor etwa 30.000 Jahren geschah. Zum Vergleich: Das zweite Tier, das domestiziert wurde, war die Ziege, und zwar vor erst 15.000 Jahren. Der Hund ist also das Tier, das am längsten mit Menschen zusammenlebt.
Während dieses sehr langen Evolutionsprozesses hat sich eine einzigartige Spezies entwickelt, die sich von allen anderen Tieren auf dem Planeten unterscheidet und gerade deshalb existiert, weil sie in der Lage war, mit dem Menschen zusammen zu leben. Mit anderen Worten: Der Hund ist genetisch dazu geschaffen, den Lebensraum des Menschen zu teilen, das heißt nicht nur Teil des heimischen Herdes, sondern auch Teil der Familie zu sein: Der Hund wird geboren und existiert bis heute als echtes Familienmitglied. Aus diesem Grund sind die meisten Hunde nicht gerne allein oder für längere Zeit von uns getrennt oder ausgesperrt, während die Familie sich im Haus befindet.
Wenn Sie Ihren Hund mit in den Garten nehmen, sollten Sie auch Zeit mit ihm verbringen, mit ihm spielen oder ihn in Ihre Aktivitäten einbeziehen, wenn Sie z.B im Garten arbeiten oder die Wäsche aufhängen. Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass es in Ihrer Verantwortung liegt, sicherzustellen, dass der Hund nicht entkommt und dass er auffindbar bleibt. Deshalb sollten Sie eine geeignete Umzäunung verwenden und Ihren Hund mit einem Mikrochip und einer Marke ausstatten.
Empfehlungen damit der Hund alleine im Garten sein kann
Wenn Sie wirklich sicher sein wollen, dass Sie Ihren Hund im Falle einer versehentlichen Flucht aus dem Garten oder eines Diebstahls aufspüren können, ist es eine gute Idee, ihn mit einem GPS-Geolocator auszustatten, wie z. B. Kippy Evo.
Hören Sie also auf, den Hund nach draußen zu schicken und beglücken Sie ihn stattdessen mit Ihrer Anwesenheit und machen mit ihm lange Spaziergänge an der frischen Luft. Auf diese Weise bekommen Sie einen Hund, der nicht nur ausgeglichener und ruhiger, sondern auch besser erzogen ist.
Federica Pirrone, Mariangela Albertini, Patrizia Piotti-Forscher am UNIMI Tiergesundheit